Hintergrundbild
Das Hintergrundbild der
Internetseiten der Schola Cantorum Saliensis stellt einen Ausschnitt
aus Seite 116 von Band I des Codex Hartker (St. Gallen 390/391), einem
Antiphonar aus dem 10. Jahrhundert, dar. Es zeigt einen Teil eines
Responsoriums (Antwortgesang) zum Fest der Darstellung des Herrn
("Lichtmess", 2. Februar, siehe Lukas 2.22 ff).
Die ungewöhnlichen Zeichen zwischen den Textzeilen sind die so
genannten Neumen. Sie sagen viel über die Artikulation des
Gesangs, primär jedoch nur wenig über die konkret zu singenden Tonhöhen
aus. Mit Hilfe weiterer literarischer Quellen und der gregorianischen
Semiologie (Zeichenlehre) versucht die Schola Cantorum Saliensis, eine
wissenschaftlich fundierte Version des Gregorianischen Chorals zu
erarbeiten und vorzutragen.

ADORNA THALAMUM TUUM
SION ET SUSCIPE REGEM christum quem virgo concepit virgo perpetit post
partum quem genuit adoravit.
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Schmücke dein Haus,
Zion, und empfange Christus den König, den die Jungfrau empfangen, den
die Jungfrau getragen, den sie geboren und nach der Geburt verehrt hat.
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Accipiens simeon puerum in
manibus gratias agens benedixit dominum.
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Als Simeon den Knaben in den
Armen hielt, dankte er dem Herrn und pries ihn.
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Senex puerum portabat puer autem
senem regebat.
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Der Greis trug den Knaben, doch
der Knabe leitete den Greis.
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Symeon iustus et umoratus
exspectans redemptionem israhel et spiritus sanctus erat in eo. |
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Als der rechtschaffene Simeon in
Tränen auf die Erlösung Israels hoffte, war der Heilige Geist in ihm.
27.12.2019
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